3/27/2009

und jünger werden wir immaaaaa .....

So, nach langer Künstlerpause melde ich mich wieder ;-) es ist viel Zeit ins Land gegangen, ich habe im Dezember mein erneutes Visum für ein Jahr bekommen, ein neues Jahr ist angebrochen und zuguterletzt bin ich auch noch 30 geworden (keine Scham an die, die meinen Geburtstag vergessen haben ;-). Diesmal hatte ich ohne grosse Erwartungen der Tatsache ins Auge gesehen, dass auch dieses Jahr nur ein Geburtstag unter den anderen ist und trotz des Durchbrechens der 20er Grenze sich doch nichts ändern würde... naja, bis auf die Zahnschmerzen, Rückenschmerzen etc, die mich seit letzter Woche zu plagen beginnen ;-) am besten hat es sicherlich ein Freund von mir ausgedrückt: "Ende der Spielstraße, Beginn der 30-Zone", um es mal mit dem lachenden Auge zu sehen... Und natürlich, es ändert sich überhaupt nicht, ausser das man jetzt beim sagen 'Ich denke, die ist noch keine 30' sich fragen muss, wie sieht man denn aus, wenn man 30 ist. Naja, auf Treppen sitzt ich manchmal immer noch, kleiden tue ich mich noch wie vor 5 Jahren und benehmen wahrscheinlich eh noch manchmal wie 16... also, was macht einen denn nun aus, wenn man die 'magische' Grenze erreicht hat?? Fragen, über die ich jetzt ja mindestens weitere 10 Jahre Zeit habe nachzudenken...

Neben meiner neuen '0' haben sich natürlich auch neue Sachen hier im Lande ergeben. Ich spiele schon seit einer Weile mit dem Gedanken aus meiner WG auszuziehen. Das Leben mit Mike, Susanna und Co. War für mich immer wie eine Familie. Mein erster Anspruch an eine WG war Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Zusammenleben. In meiner jetzigen WG habe ich nun eher das Gefühl in einem ganz anderen Lebensabschnitt als die meisten zu stehen (die Hälfte studiert noch). Ausserdem findet kein richtiges WG-Leben statt, da jeder mehr Zeit in seinem Zimmer verbringt als die Räumlichkeiten von Ess- und Wohnzimmer zu geniessen. Ich habe lange mit meiner Entscheidung gerungen, besonders weil ich sehr das Haus, seine Grösse und Helligkeit und seine Umgebung schätzen gelernt habe (quasi ein 5er im Lotto). Dennoch überwiegt nun langsam immer mehr die Unzufriedenheit und das Verlangen nach Ruhe und Ordnung (man mag es kaum glauben). Somit habe ich schweren Herzens zu Ende April meinen Auszug verkündet. Das das Zimmer im Verhältnis zu anderen WG schon ziemlich teuer ist und noch eine Kaution für den Betreffenden anfällt, muss ich erstmal warten bis ich definitiv eine Zusage für das Zimmer habe. Was und wo ich dann suche, steht noch in den Sternen...

Ansonsten habe ich das Gefühl langsam hier auch endlich Fuss zu fassen. Ich glaube, wenn man letztendlich seine Erwartungen ein wenig runterschraubt, kann man sich mit dem gegebenen auch zufrieden geben. Ich habe akzeptiert, dass ich anders bin und das ich mich mit bestimmten Dingen hier nie abgeben kann und werde (die unendlichen Reden, bis man mal Kritik geäußert hat, die 'für jeden Scheiss' Erläuterungen, die mich immer noch schockierende Fettleibigkeit mancher Leute, was mich besonders in der Benutzung öffentlicher Verkehrmittel zur Weissglut bringt und die Unaufmerksamkeit der Leute besonders im Strassenverkehr wofür immer das Wort 'Oh I am so sorry' ausreicht, um alles wieder ins Reine zu bringen, wenn ich nicht gerade gegen eine Autotür gefahren bin, jemand in mich reingelaufen ist oder einfach mitten auf der Strasse stehen bleibt... Und dennoch habe ich gelernt, mich mit meinen Vergleichen mit Deutschland im Zaum zu halten, mich nicht über alles und jeden aufzuregen (oder besser nur bei Leuten, mit denen man sich über alles und jeden aufregen kann) und mich deren Tage zu erfreuen, an denen auch ich mal Erfolgserlebnisse in Sachen dt.-amerikanischer Humor habe und mich freue, endlich auch mal verstanden zu werden...

Es wird langsam Frühling, die Schutzfolien gegen den Wind können endlich wieder von den Fenstern gezogen werden. Leider war die Eishockeysaison wieder viel zu schnell vorbei. Ich merke, ich lerne und werde besser. Auch durfte ich noch mitten in der Saison aufsteigen und meine Qualitäten in der Verteidigung zeigen (welche Anfangs öfter mal mit Toren in unser Tor endeten). Aber zum ersten Mal habe ich mich wieder richtig anstrengen müssen und Biss entwickelt, wenn es doch jemand der Meinung war, auf den Kuven schneller sein zu wollen als ich. Naja, meinen Eisschnellaufhintergrund werde ich so schnell nicht wegbekommen, denn meine Schnelligkeit bemisst sich mehr an der Länge der Schritte, die ich mache. Im April fahren ich mit einigen Mädels zu einem Tournament in Greenfield, Massachuchets, wo wir für 2 Tage lang nur spielen (bis zu 3 Spiele am Tag).Ich finde das sehr aufregend und kann mich nebenbei mal wieder in der interkulturellen Kommunikation des Small talk üben... :-)


Ich werde versuchen, mich wieder an meine regelmäßige Routine des Schreibens zu gewöhnen und hoffe, dass mit einer neuen Bleibe auch wieder Ruhe in das Leben und die Seele einkehrt... und dann kann ich endlich wieder Geschichten aus erster Hand erzählen... soviel ist geschehen und lässt sich doch nicht mehr niederschreiben...

Ich danke allen noch mal für die schönen Geschenke, die ich erhalten habe... ich habe alles mit einem lachenden und weinenden Auge empfangen... nun ja, wir wissen nie,wo uns das Leben hinführt und wie die Karte meiner Eltern schon besagte, entstehen Wege dadurch das man sie geht.

Hab euch unten wieder Bilder rangehangen von meinen Geburtstag und meinen trip nach Baltimore...

Ich grüss euch für heute und schick die Sonne um den Erdball :-)

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