11/05/2007

wochenendeeeee die zweite...

so, die arbeit ist geschafft. es ist sieben uhr und nun ist zeit, um das gestern geschriebene zu beenden...
wir hatten also von dem septa mann (so heisst hier die company in philly) eine beschreibung bekommen, wie wir also am besten zu wal-mart und old navy kommen würden. um die token zu sparen, wollten wir eigentlich die erste strecke, die wir mit der u-bahn passieren sollten, zu fuss gehen. naja, bald mussten wir feststellen, dass die spring garden avenue, die er meinte, nicht die war, an der wir dann standen. also wieder einmal jemanden gefragt, natürlich mit der angst, in eine völlig andere richtung geschickt zu werden. mit den worten "good luck" sind wir dann in die richtung gelaufen, die uns eine alte dame gezeigt hatte. schnell jedoch stellten wir fest, dass die gegend in die wir liefen, seine besten zeiten schon hinter sich hatte und wir die einzigsten weissen waren. wenn man über die nachbarschaften in philly redet, wird einem schnell bewusst, dass sich die viertel hier von block zu block und von einem moment auf den anderen ändern können. die grenzen hierfür sind so krass, als hätte man eine unsichtbare linie gezogen.
wir also den rückweg angetreten, weil wir eigentlich durch diese gegend nicht zieh wollten. und ich glaube, hier sollte ich dann wirklich auf mein bauchgefühl hören.
naja, mit dem u-bahn system bin ich auch noch nicht so vertraut, daher runter in die u-bahn, falsche richtung, wieder raus aus dem schacht, in den nächsten schacht wieder rein, mist falsche linie... mit blick auf das u-bahn netz haben wir dann entschieden, einfach wieder ins zentrum zu laufen, um dann dort irgendwo in die hoffentlich richtige linie einzusteigen. dort angekommen, wieder den schacht runter, mist die falsche richtung ( hier läuft alles in einer nord-süd oder ost-west achse, wechseln kann man nicht von einer seite auf die andere, da man dann schon bezahlt hat). endlich standen wir dann auf dem richtigen gleis und mussten nur noch das drehkreuz passieren. ich wusste nicht, ob meine token auch für die u-bahn galten und wollte daher die frau im am schalter fragen. als ich näher trat, hab ich echt gedacht, das is ja wie im film. die frau dahinter schlief und war durch mein erstes hello nicht wach zu bekommen. erst ein forscheres helllllooooo erweckte die dame zum leben, um kurz in geübter freundlichkeit mit einem nicken auf meine frage zu antworten. ich denke, danach is sie wieder eingeschlafen.
und nun... uihh, meine erste u-bahn fahrt. nachdem wir dann endlich richtig ausgestiegen waren, haben wir wieder den ausgang nicht gefunden... man so blöd kann man sich doch nicht anstellen... nachdem das dann auch irgendwie geklärt war, standen wir nun an der bushaltestelle. hierzu muss man sagen, dass die infrastruktur in philly nicht die beste ist. es gibt keine pläne, die an den jeweiligen stationen aushängen, es ist, wenn man glück hat, angegeben, wann der erste und letzte bus fährt. die fahrpläne bekommt man zwar im netz, aber ich kann mir doch nicht alle 160 linien ausdrucken und mit mir herumtragen...
man muss also nur warten und da sind sie scheinbar hier alle sehr geduldig. dann fährt man ohne zu wissen wohin (ich habe mir hier jetzt schon eine nord-süd-ost-west achse in meinem kopf angelegt :-)). angekommen, wird man irgendwo was als haltestelle definiert wird rausgeschmissen und hofft, dann auch die station für die rückfahrt wieder zu finden. nach ausführlichem shopping und gestaune über alles xxl-mäßige wir also erstmal wieder die haltestelle gesucht... gefunden und dann hiess es warten. aus 10min wurde eine halbe stunde, aus einer halben stunde dann irgendwann eine stunde. zwischendurch hatten wir diverse andere linien gefragt, ob sie da und da hin fuhren, hatten uns zuletzt dann doch dagegen entschieden und frostig auf die 25 gewartet. tja, wer weiss, was der fahrer machte, jedenfalls kam keine linie. wir also dann einfach in einen anderen bus eingestiegen in der hoffnung, dass wir irgendwo rauskämen, wo ich mich schon auskennen würde. der trip wurde dann sehr lustig, da wir teilweise im kreis fuhren und schon angst hatten in die süd-achse eingestiegen zu sein, zum anderen nun mal den tiefsten süden von philly zu gesicht bekamen, noch mehr shopping areas, ganz andere häuser-typen, anderes leben und viele philadelphia eagles-fans (team der National Football League). naja so konnte ich wenigsten mal die gegend auskunden und mir einen überblick verschaffen, wie weit ich weg wohnen würden wolle und ob ich in diese gegend überhaupt ziehn wollen würde. klare antwort nein: auf jeden fall sehr interessant aber des nachts würde ich diese orte nicht durchkämmen wollen. also habe ich mein zu suchendes territorium wieder eingegrenzt und hoffe, die nächsten wochen was schönes zu finden. es war auf jeden fall ein interessanter tag, der mir wieder einmal gezeigt hat, dass man einfach mal auf gut glück loslaufen sollte, um dann wieder neues und interessantes zu entdecken.
bin ja nun mal auch ein wochenende ohne fahrrad durch die gegend gefahren. hat auf jeden fall meinem po gut getan, denn die schlaglöcher sind nur bis zum einem bestimmten grad ertragbar. ich bin überrascht, was mein fahrrad alles aushält. auch sind die gullideckel hier so tief, dass auch die noch bei meinen umfahrungstaktiken zu berücksichtigen sind. so ist man mehr mit den augen auf dem asphalt als auf die strassensituation konzentriert. es soll hier eine homepage-seite geben, auf die man gehen kann, um löcher zu melden, die dann repariert werden... halloooo, was würde ich die stadt dann um geld bringen, wenn ich alle die von mir definierten löcher melden würde...
und somit nehme ich mich dezent zurück und holper weiter über die löcher...
neben diesem problem ist der fahrradklau eine große und weit verbreitete sache. hier werden die fahrräder alle doppelt und dreifach gesichert. da kann ich mit meinem spiralenschloss einpacken. als ich gerli zum busbahnhof gebracht hatte, kam ein asiate an und schrie herum und hielt in seiner hand ein solches schloss und zeigt immer auf eine ecke, in der sein fahrrad stand. ich war schon mächtig geschockt, denn der hatte sein fahrrad in einer belebten strasse angeschlossen, dass ich es krass fand, dass das fahrrad auch hier geklaut wurde. so kommt mein baby derzeit also nur mit auf arbeit, aber nicht in die stadt zum shoppen, bevor ich mir nicht ein richtiges bügelschloss (am besten 10kg) gekauft habe...

mit diesen worten und auf eine gute heimfahrt auf den strassen phillys verabschiede ich mich für heute...

gruss katrin

p.s. hat sich eigentlich schon jemand gefragt, woher der name token kommt?
hier die antwort: aus dem englischen ins deutsche übergegangenes Synonym für Jeton, Münzen mit einem festgelegten Wert, die als Spielgeld u.a. im Glücksspiel benutzt werden.

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