11/06/2008

OBAMA!!


o.k., o.k. die Euphorie hat sich gelegt und der Alltag ist wieder eingekehrt... und doch waren es spannende Stunden bis endlich feststand, wer der 44. Praesident der Vereinigten Staaten werden wuerde. Die Tage vorher konnten wir schon weder ans Buerotelefon oder Handy gehen, weil entweder Michael Nutter (Buergermeister von Philadelphia) oder Bill Clinton anrief, um uns alle noch einmal daran zu erinnern, am 4. November waehlen zu gehen... Wir fuehlten uns ganz schoen wichtig ;-)
Am 4. oeffneten dann die Wahllokale um 7 Uhr ihre Tueren und schon draengten sich duzende von Menschen zu den Wahlurnen... Eine meiner Mitbewohnerinnen meinte, sie haette an die 2 Stunden in einer Schlange stehen muessen. Den Tag ueber verfolgte ich Prognosen und Pannen im Radio und nebenbei weitere lustige Palin Aktionen ueber Youtube oder The Onion.com...
Und dann hatte ich die einmalige Gelegenheit mitwaehlen zu duerfen. Ja, ich habe es sogar bis zur Wahlurne geschafft und konnte mir endlich mal das ganze elektronische Zeug aus naechster Naehe anschaun und mir eine Vorstellung davon machen wie "kompliziert" ;) das alles sein muss... Die Kabinen sahen aus als wuerde man da Fotos drin machen koennen und die Wahlhelferinnen verteilten am Ende heimlich Obama Buttons... Tja, ich musste mein Obama Button vorher noch abnehmen, da nicht ersichtlich sein durfte fuer welchen Kandidaten ich meine Stimme geben wuerde... Etwas wegen Wahlbeeinflussung oder so??
Die Prognosen wurden dann den ganzen Abend hoch und runter gerechnet... die Ergebnisse standen teilweise schon fest, bevor ueberhaupt die Zaehlungen beendet waren... Also, wenn man da nicht verwirrt war, ich war es auf jeden Fall. Bundesstaaten wurden blau, dann rot, dann wieder gelb (neutral), weil mit den knappen Ergebnissen gerudert wurde... Und dann aber war alles ganz ploetzlich klar, man hoerte die Leute in den Haeusern schreien "YEAHHHHHHH, OBAMAAAAAA" und ploetzlich hatte sich das Land, was von einer Krise in die andere geht, entschieden... fuer den hoffentlich richtigen Weg aber auf jeden Fall fuer VERAENDERUNG... Welche diese sein werden und wie schnell sich das Land wieder faengt, wird sich sicherlich in den naechsten Jahren zeigen, aber Obama machte keinen Hehl daraus, das "der Weg lang und steinig" werden wuerde. Und dennoch, es gibt Hoffnung, die in den Herzen der Menschen wieder entflammt wurde...
Ja, geruehrt bin ich schon gewesen und bewegter als in dem Moment als die Phillies die Weltmeisterschaft gewonnen haben :-) ... So bin ich also noch ich und definiere nicht als erstes fuer mich den Sport sondern immer noch die Politik, die veraendert... wohin, wer weiss das schon...

http://elections.nytimes.com/2008/results/president/speeches/obama-victory-speech.html

11/04/2008

der tag der entscheidung oder die ruhe vor dem sturm??


wie wird das land waehlen? laut umfragen liegt Obama vorne, aber Biden warnte vor ein paar Tagen vor zu viel Selbstsicherheit... Eindruecke des Tages spaeter...

und die parade zwei tage spaeter :-)





GOOO PHILLLIESSSSS!!!




eine stadt ist in aufruhr.... die broad street bepackt mit tausenden von menschen... alle geben sich high 5, schreien 'lets go Phillies', alkohol wird auf offener strasse verkauft, leute beginnen laternenphale hochzuklettern, die phillies banner abzureissen und lassen sich von der masse bejubeln, auf einmal sieht man baeume, die aus der erde gerissen werden, aeste werden umhergeschwenkt und blumen fliegen durch die luft... was ist passiert... ??
nach 25 jahren haben es das philadelphia baseball team endlich wieder geschafft, die weltmeisterschaft zu gewinnen (obwohl man sich hier noch fragen muss, weltmeister, wenn man sich nur auf dem amerikanischen kontinent bewegt??). sieben spiele waren gegen das gleiche team angesetzt und dann stand es auf einmal 3:1. das entscheidene spiel war angesetzt. alle waren auf den strassen, das stadion und die parkflaechen drumherum voll mit leuten, die fernseher aufgestellt hatten und es sich in den stuehlen gemuetlich machten... die stimmung war explosiv, punktemaessig ging es hoch und runter... und dann passierte es... erst tropfenweise, dann immer staerker... es begann zu regnen... man hielt das spiel so lange man konnte am laufen, aber leute verliessen das stadion, spieler konnten nichts mehr sehen, verpassten den ball und somit musste das spiel abgeblasen werden... auch am naechsten tag konnte nicht gespielt werden. so wurde dann am mittwoch geschichte geschrieben... innerhalb zwei stunden entschied sich das spiel fuer die Phillies... und alles, was beine hatte stroemte auf die strassen, um den sieg zu feiern... wir natuerlich auch... fuer mich war dennoch alles ein wenig befremdlich, da ich zu einem die liebe fuer baseball nicht teilen kann und zum anderen die euphorie von 24 jaehrigen, die bei dem letzten Phillies sieg noch nicht einmal geboren waren, ein bisschen crazy finde... aber hier lebt man fuer den sport und die verbundenheit mit dem team ist noch staerker als bei uns in deutschland....
Nun denn, lets GO PHILLIES... eine parade zu ehren der spieler gab es dann am freitag...
hier die eindurecke... :-)

Der Monat OKTOBER...



zwei ereignisse praegten hier die geschehnisse in philly die letzten wochen vehement... zum einen der sieg der PHILLIES (Philadelphia Baseball) in den world series und zum anderen das 40 jaehrige bestehen von asf in den usa.... naja, eines der beiden ereignisse hatte dann doch mehr einen kleinen kreis versammelter 'fans' :-)
fuer die letzten wochen bis zum jubilaeumsbeginn hatten wir uns verstaerkung aus berlin geholt und so kam anja anfang oktober nach philly und zu mir ins haus=zimmer... wir mussten uns dann ersteinmal arrangieren und bis die coach zum schlafen aufgebaut war, dauerte es dann doch noch eine woche... neben dem emsigen treiben im buero bliebe leider nur sehr wenig zeit fuer das private vergnuegen, sodass wir beide mehr oder weniger auf unsere hausparty blickten, als sogenanntes licht am ende des tunnels... naja, so theatralisch war es dann doch nicht :-)
auf der party konnte dann anja die leute begeistern mit der mixtur, die mich in berlin bei unserer frauenrunde schon 'begeistert' hatte... alle taten 'ahhhhh, ohhhhhh, woowwwwww' als anja den vodka mit himbeersirup und tabasco rausholte... und dabei war das rezept doch eh geklaut!!
die letzte oktoberwoche wurde dann natuerlich noch richtig stressig. es mussten einfach noch tausend dinge organisiert und dabei ein klarer kopf behalten werden. mehr oder weniger ist uns das auch gelungen, naja, die kleinen sachen die schiefgehen (unsere einladungen kamen bei einigen ueberhaupt nicht an oder mir 4 woechiger verspaetung), ausraster, nervenzusammenbrueche gehoeren ja zu solchen events schon dazu ;-)
wir feierten dann also am 24.-26. oktober unser jubilaeum mit 120 eingeladenen gaesten, bestellten blumen, tischdecken und richtigen tellern und besteck... ja, man wollte uns doch tatsaechlich beim catering plastikteller und becher in die hand druecken. von der veranstaltung habe ich leider nicht viel mitbekommen, da ich zusehr damit beschaeftigt war, essen, teilnehmer und die freiwiligen zu koordinieren. hier mal ein schnackeln, da mal ein schnackeln war dann erst moeglich am samstag abend, der mit party und band ausklang... fuer die, die das jubi in berlin mitgemacht habe... ja, es waren gleiche szenen auch an diesem abend zu beobachten :-)
am sonntag hatten wir dann noch einen abschlussgottesdienst, den ich mit dem reverend organisiert hatte. ums mal platt zu sagen, ziemlich durchgeknallt und spirituell angehaucht... aber eine Erfahrung wert, um zu sehen, wie in den USA gottesdienste durchgefuehrt werden. und am ende musste man dann doch sagen, dass man mit einem beschwingten und gluecklichen gefuehl aus der kirche schwebte :-)
alles in allem eine gelungene veranstaltung, die mir eine grosse blumenvase, diverse kerzenhalter und wein bescherte :-)

10/01/2008

wie tief kann dieses land noch sinken...

banken gehen zugrunde, steigende oelpreise... und dann das... 'Hockey mum' alias Sarah Palin laesst gruessen... am donnerstag is Vize-Duell und jeder ist gespannt, was noch fuer sosse aus ihr herausquillt...

meine vorurteile...

jetzt muss es aber mal gesagt werden, aber viele amerikaner kommen einfach nicht alleine klar und wollen jemanden haben, der ihnen sagt, wo es lang geht... hallo, ball ist ball und ueben kann man auch alleine, oder.... tackeln, faehnchen ab und losrennen... das kann doch nicht so schwer sein...
aber mal von beginn an, damit ihr wisst, worueber ich eigentlich spreche :-)...
ich habe mich ja nun neben dem eishockey entschieden, noch eine andere sportart auszuprobieren. football war mir ja nie so gelaeufig und ausser der vielen pausen, die paar sekunden eines spiels und das aufeinanderschmeissen, konnte ich diesem sport nicht viel abgewinnen...
nun bekam ich dann von meinen hockey maedels die ansage, doch mal FLAG FOOTBALL zu probieren...

Flag football is a version of American football that is popular across the United States. The basic rules of the game are similar to those of the professional game, but instead of tackling players to the ground, the defensive team must remove a flag or flag belt from the ball carrier ("deflagging") to end a down.

ja, und fuer diesen sport habe ich jetzt auch meine liebe und mein workout entdeckt. :-) es macht spass und ich werde dank meiner groesse und fangkraft im bereich receiving, kicking und defending eingesetzt... das heisst, ich power mich zwei mal die woche zu training und spiel am samstag aus... naja, die regeln muss ich natuerlich erst noch richtig lernen und auch ein gefuehl fuer diesen sport zu bekommen... ich habe oftmals das gefuehl, dass sport hier mehr competition als taktik und teamwork bedeutet...
genau dieses problem gibt es naemlich gerade bei eishockey. hier entscheidet nicht die leistung wer aufsteigen darf, sondern man darf selbst entscheiden, in welchem team man spielen will... so sind loyalitaet ganz schnell vergessen und in den jeweils unteren teams fehlen die leute... so wurde ich am montag von zwei maedels eines hoeheren teams angefragt, ob ich nicht aufsteigen will, das sie gute skater benoetigen... was soll ich sagen, ich wollte eigentlich bei meinen anderen maedels bleiben und ihnen einen anreiz geben, besser zu skaten und jemanden zu haben, der das level ein bisschen hoeher puschen kann... und ich werde mich in meinem team sicher wieder beider positionen betaetigen duerfen :-)...
schwer, schwer, ist das leben und die entscheidungen...



9/20/2008

endlich mal Besuch...



zwar nur kurz aber christopher und freundin hatten mich fuer einen tag in philly besucht... hab sie gleich durch die halbe stadt laufen lassen, mit äthiopischen essen verwoehnt (nee, ich hab nicht gekocht :-) und dann uns noch nen absacker genehmigen lassen, wobei zahlreiche biere ausprobiert wurden...
heute morgen noch schnell ne flaschenpost ins wasser geworfen (jaja, meine eigene post nicht mitbringen, aber die eines durchgeknallten typs...) und dann waren se auch schon wieder wech...

Price per Gallon

9/04/2008

und die wahlen...

... ja leider wurde unser wochenende durch die nominierung von sarah palin getrübt... hat überhaupt mal jemand nachgedacht, was passiert, wenn McCain ausfällt und wer dann das land regiert... da kann ich dann nur sagen 'gott schütze amerika'... und das gerücht um ihr letztes kind, was angeblich das kind ihrer jetztigen schwangeren 17jährigen tochter ist, macht hier auch schon die runde, runde, runde.... der angebliche gu gesetzte schachzug McCains entwickelt sich zu einem desaster... aber wie hat es die zeit so schön gesagt... 'man hat das gefühl die republikaner hätten alle red bull getrunken, so wie sich sich herzten und umarmten' :-)

eine ziege in virginia ...



nachdem ich nach dem projektbesuch mit matthias in innisfree, einem projekt mit behinderten, so begeistert war, wollte ich unbedingt noch einmal alleine hin und neben dem ausspannen dann auch noch etwas gutes tun und dort ein bisschen aushelfen, wo hilfe benötigt würde.
leider fiel dann mein verlängertes wochenende auf den labour day, was hiess, dass wir, wenn überhaupt, nur am montag mit aushelfen würden. so sind wir dann am samstag morgen losgefahren. gewundert hatte ich mich schon, dass nielle eine andere route fuhr, nämlich anstatt über baltimore (nähe washington) eine route in richtung pittsburgh wählte... keine ahnung, da setzte bei mir totale orientierungslosigkeit in anbetracht dessen, dass ich ab charlottesville anweisungen geben musste, wie wir am besten nach crozet - innisfree kommen würden... oh oh, ich orientiere mich in der regel ja mehr oder weniger nach sachen, an die ich mich erinnern kann, wie eine kurve, ein laden etc..., nur leider nicht irgendwelche ortschaften oder strassennamen. da schwahnte mir doch schon schlimmes... nur erst mal hiess es aber wieder eine neue strecke auf dem highway zu fahren, was uns eine schönere landschaft, keine stau und weniger maut :-) und am ende die berge bescherte. da wir noch den tag eh als anreisetag geplant hatten, wollten wir noch nicht so früh da sein und haben uns daher für eine weinverkostung in den bergen entschieden. lag ja eh auf dem weg ;-)... wir bezahlten $4,00 und bekamen ein glas nach dem anderen gereicht (für mich galt verabreicht)... ich musste zwischen den trockenen weisweinen und rotweinen dann eine pause einlegen, da ich die süsslichen rose's noch probieren wollte und schon merkte wie mir der wein deutlich zu kopf stieg... auf dem rückweg wollten wir uns dann eigentlich noch auf die suche nach dem crozet tunnel machen, den man durchqueren konnte, aber da nicht offiziell ausgeschrieben, natürlich schwer zu finden war. so stand ich dann also auf den bahngleisen, um die alten schienen zu beobachten, da bemerkte ich in weiter ferne etwas schwarzes, haariger, was auf uns zukam. ich fragte nielle, ob dies eine katze sei, die da auf den bahngleisen herumlief... sie selbst war sich des da auf uns zukommenden nicht so sicher und hatte eher vorstellungen von einem puma etc. im kopf :-). sobald das Etwas näher kam, bemerkten wir, dass dies keine katze sondern eine baby ziege war. unser erfreutes juchzten annimierte diese sich im galoppschritt uns zu nähern, währenddessen wir dann auch die kleinen hörner auf derem kopf sahen... sie mähte laut umher und leckte an den gleisen herum... weit und breit sahen wir niemanden, geschweige denn eine horde als irgendwelche leute, die uns weitergeholfen hätten, sodass wir ersteinmal beschlossen, der ziege wasser zu geben. sie folgte uns lustigerweise auch bereitwillig und kundete während ich wasser aus dem auto holte ersteinmal die strasse. wie bekommt man eine ziege von der strasse weg? ist ja kein hund, welcher durch pfeifen hört... naja, gut zureden hatte dann doch geholften... wir dachten dann der ziege das wasser dazulassen und uns wieder ins auto zu setzen und weiterzufahren, weil wir sie ja nicht mitnehmen konnten. so drehten wir uns um und wollten uns entfernten, um gleichfalls festzustellen, dass die ziege uns folgte... was nun... wir dachten, wenn wir sie ablenken, wird sie uns nicht folgen können... so nahmen wir also cracker, verstreuten diese in der landschaft und hofften, dass die ziege eine weile damit beschäftigt wäre.... haha, zu kurz gedacht. in dem moment, wo wir das auto erreichten, hatte die ziege schon alles wieder verputzt und war schon wieder dabei uns zu folgen... also was nun...? irgendwann war die ziege auf einmal mit dem gras beschäftigt und wir dachten, jetzt könnten wir die gunst der stunde nutzen und uns verdünnerisieren... wir sassen im auto, fuhren los, um noch mal einen letzten blick in den rückspiegel zu werfen und unseren augen nicht trauen zu wollen... da galoppierte doch tatsächlich die ziege dem auto hinterher und lief auch noch auf der anderen strassenseite... wir also wieder angehalten, weil wir es nicht verantworten wollten, dass die ziege von einem auto angefahren werde. nielle kam auf die idee, bei einem nahegelegenden haus anzuklopfen und zu fragen ob die leute eine ziege vermissten oder wenn nicht, einfach haben wollten :-) die ziege folgte also nielle bereitwillig auf schritt und tritt bis zu den stufen den hauses... da niemand zu hause war, beschloss nielle die ziege einfach in das nahegelegende gatter zu sperren... so hatten dann eventuell die betreffenden ihre ziege wieder oder wie durch ein wunder eine ziege vorgefunden... :-) wir hörten dann nur noch ein mähhhhhhh, als wir mit dem auto davonfuhren...
den tunnel haben wir natürlich bis zum schluss nicht gefunden, dafür waren wir aber den nächsten tag wandern... von einem heiratsantrag eines pärchen auf einem stein (look I found a rock... blabla), einer schlange bis hin zu killerbienen, die wir dabei beobachtet haben, wir sie andere bienen 'erstochen' und dann gefressen haben, hatte die wanderung alles zu bieten... hinzu ging es die ganze zeit bergab, was uns irgendwann die frage stellte, ob wir es denn dann eigentlich auch wieder bergauf schaffen würden. dies war dann nämlich eine ganz schöne tortur, hihi, wir haben dann glücklicherweise noch eine abkürzung gefunden...
die belohnung war dann für nielle eine bierverkostung und für mich ein glas weisswein. virginia ist eines der reichsten bundesstaaten und dementsprechen fährt man auch durch eine wunderschöne, saubere landschaft, bauernhauser mit riesigen grundstücken und pferden... was sich wie in deutschland auf dem lande zeigt, ist, dass man nur vereinzelt menschen sieht, die einen immer freundlich grüssen, weil wir vielleicht die ersten sind, die sie an dem tage gesehen haben... so habe ich frische schokomilch, natürlich in einer glasflasche, probiert... der hammer... man konnte die frische richtig schmecken...
für den montag haben wir uns dann auf arbeit in innisfree eingerichtet. innisfree is ein kleines dorf, in dem, nach art des betreuten wohnens, freiwillige mit behinderten zusammenleben. Alle gehen von monntag bis freitag arbeiten und bekommen eine aufgabe. je nach behinderung, dürfen sie in der holzwerkstatt frühstücksbretter herstellen, in der weiberei teppiche oder kissen, in der bäckerei granola und brot, im kräutergarten honig und seife oder einfach nur den kompost von a nach b tragen oder schlafen, aufwachen ein bisschen das knäul wickeln und dann wieder einschlafen. :-). die hergestellten sachen dienen zum einem dem selbstbedarf oder werden in charlottesville in einem laden verkauft. die behinderungen reichen von down-syndrom bis hin zu aufmerksamkeitsdefizit gekoppelt mit enormer fresssucht. jeder co-worker (so werden sie genannt) muss über 18 sein. die eltern oder geschwister bezahlen viel geld für die aufnahme in die gemeinschaft. so finden sich dann kinder von aol-erfindern in der commune wieder...
wenn man nach innisfree kommt, hat man das gefühl eine ganz andere welt zu betreten... alles läuft in anderen bahnen... was faszinierend ist, dass die behinderten, alles sehr genau aufnehmen, sei es, dass jemand neues in das dorf kommt, wie wir, die dann von jedem gefragt werden, wer wir sind und was wir hier machen, oder miteinander kommunizieren (manche scherze hab nicht mal ich verstanden), aufeinander acht geben, 'beziehungen' pflegen und einfach jeder individuell eigenschaften besitz, die die person besonders macht. ich könnte zu jedem, den ich getroffen habe, eine lustige geschichte erzählen, weil sie einfach auch lustig sind, wie sie miteinander umgehen oder mit dir umgehen... einfach unbeschwerter...
ich habe am montag im garten gearbeite und hatte mir natürlich die beste arbeit ausgesucht, weil ich neben dem tomaten pflücken, die tomaten essen durfte, die schon gesprungen waren... wegen hitze und regen war dies nicht wenige, was mir dann wiederum bauchschmerzen verursachte, weil ich gar nicht so viele auf einmal essen konnte...
es waren schöne entspannte tage und ich kann mit überzeugung sagen, dass die/der freiwilige, der nach innisfree kommt, viel an erfahrung dazulernt und bereichert wird von der tiefe der menschen, die dort zusammenleben... am ende blieb uns zum abschied leider nur die seife und bilder... siehe unten :-)


8/01/2008

what we are searching for :-)


breakfast @ Residence Inn

Was macht man, wenn einem das Wasser durch die Decke laeuft und man dann feststellt, dass der Verkaeufer des Hauses die Decke mit einer anderen Decke verdeckt hat, um drumrum zu kommen, die Leitungen neu machen zu lassen. Nach drei Monaten freudigen Hausbesitzerdasein ist nun der Spass bei Nielle vorbei.
Klempner kam und der Versicherungsmensch gleich dazu, um den Schaden zu ermessen.
Naja in Deutschland wuerde man dann jemanden bestellen, der den Schaden behebt und kurzweilig zu Bekannten ziehen... Hier spricht dir ersteinmal die Versicherung eine Unterkunft in einem Hotel fuer 3 Wochen zu, um sich abzusichern, dass man am Ende nicht noch die Versicherung verklagt, weil man Schimmel eingeatmet hat. So ist Nielle dann also mit Hund ins Hotel gezogen. Ich falle geradezu aus dem Hotel und bin fast auf Arbeit. Wir haben das Hotel in "KS" - kleine Schachtel umbenannt, damit ihre Mitbewohnerin (long long story) nicht mitbekommt, wo sie naechtigt.
Und so geniesst man die Vorzuege eines 3-Sterne Hotels mit riesigem Bett und tausenden von Kissen, Blick auf die City Hall, Fernsehen (jaaaaa, ich hab ja keinen und zipp mich durch alle Programme), ne Dusche mit richtigem Wasserstrahl, Fruehstueck und Abendessen umsonst... :-)... Kona fuehlt sich auch schon sehr wohl und geniesst ihr Leben als Queen im Bett, wenn wir arbeiten sind... Momentan streift sie ihr Fell ab, was sie in dem ganzen Zimmer verteilt... Betritt man das Zimmer, wuerde man denken, hier haette ein Hasen Massaker stattgefunden.
Naechste Woche ist der Zauber vorbei und das "normale" Leben geht weiter...
Ich werde die Air condition vermissen!!!

7/22/2008

und Katrin hat ein Bananenbaeumchen....

... welches gehegt und gepflegt werden will... es hat nun seinen platz aus dem pot hinein in unseren garten gefunden, nachdem es die letzten tage so aussah, dass die pflanze mehr oder weniger eingehen wuerde... und so probieren wir nun verschiedene moeglichkeiten aus, wobei ich hoffe, dass die gartenvariante und wasser reicht, sie wieder zur genesung zu bringen. reden soll ich mit ihr auch, wobei ich noch ueberlege, welche sprache meine pflanze eigentlich spricht, da ich sie ja selbst von einem deutsch-amerikanischen paerchen bekommen habe... oder ich versuche es mit i-pod musik vielleicht hilft das ja auch...

setzen wir auf hitze und schwuele...

als ich gestern abend nach hause kam und einen blick in die fenster der dritten etage in meiner strasse warf, musste ich feststellen, dass ich die einzige war, die keine air condition in ihrem fenster hatte. so musste ich mich fragen, wie lange ich das alles noch aushalten wuerde... und schon die nacht machte mir zu schaffen. mein grosser erworbener ventilator (oder besser gesagt, dem gaestezimmer entwendeter) zog mir in den letzten tagen die warme luft mehr oder weniger um die ohren. die naechte waren daher nicht leicht zu ertragen und auch die idee einer doppelten sonnenblende half der regulierung der hitze in meinem zimmer nicht gerade weiter.
gestern nacht war ich dann so angenervt, dass ich mir den fensterventilator aus unserem badezimmer (sollte angeblich kalte und frische luft in das zimmer blasen) um 2 uhr morgens in das zimmer holte... halbtrunken handierte ich dann mit der steckdose herum, deren schalter natuerlich nicht in die steckdose passen wollte, was mir so erneut eine schwitzattacke bescherte, die in einer kalten dusche, halbschlafend das wasser regulierend, endete. so konnte ich dann wenigstens fuer ein paar minuten meine koerpertemperatur herunterfahren und mich der erwarteten kuehle aussetzen. und es schien zu funktionieren, jedenfalls schlief ich wieder ein, durfte morgens aber schon wieder mit sonne im zimmer aufwachen, da natuerlich in der nacht das rollo dem ventilator im fenster weichen musste. ich habe das gefuehl, dass anstatt zu schlafen, ich ein experiment nach dem anderen ausprobiere... da aller guten dinge drei sind, stelle ich mir nun diese nacht einen weiteren RIESENventilator ins Fenster und hoffe, damit nun endlich den Sommer und die Schwuele zu ueberstehen, denn einer air condition verweigere ich immer noch mein geld.

7/18/2008

sommer, sonne und alles kaputt...

der sommer ist hier jetzt scheinbar richtig eingezogen... es ist fast jeden tag schwuel, ueber der stadt haengt eine dunstglocke, und heute waren es sogar 34 grad. da wuenschte man sich an jeder strassenecke eine dusche. ich versuche, der schwuele durch fahrradfahren auszuweichen, was mich wenigstens schnell von a nach b bringt.
ich kaempfe derzeit mit starken kopfschmerzen, welche ich auf die klimaanlagen zurueckfuehre. die jungs schwitzten sich hier im buero einen ab, wodurch ich imma mal bitten muss, die klimaanlage auszumachen, da ich neben den kopfschmerzen auch friere. ich habe mich anfangs immer gefragt, wie dicke menschen den sommer hier eigentlich aushalten. nun, wenn man mit bussen, in gebaeude und wieder in busse faellt, ist man der eigentlichen Hitze nicht ausgesetzt und immer schoen kuehl gelagert :-)... in manchen gebaeuden ist es wie in einem kuehlhaus.
als ich jemanden erzaehlte, wir haetten in deutschland im sommer hoechstens ventilatoren zuhause, fiel die person fast um und rollte nur unglaublich mit den augen...
ich kann froh sein, dass ich wenigstens ein fahrrad habe. musste ich mir aber mal wieder ausborgen, da ich momentan nicht unbedingt mit glueck gesegnet bin, was fahrraeder, laptops und cameras anbelangt. mein rennrad bedarf einem komplett-tuning fuer schlappe $300, meine kamera hat sich gesagt, noee, ich hab soviel wasser geschluckt, da mach ich nicht mehr mit... und letztendlich meinte mein laptop vor einem monat nicht mehr so zu wollen, wie ich es gewohnt war. zuerst fing alles mit meinem screen an, der immer wieder weiss wurde, bis er am ende gar keinen ton mehr von sich gab. und somit kommen wir zum besten, des besten, was die USA zu bieten hat... kosten vs. service... tja, ersteinmal schoen eine bearbeitungsgebuehr von $60 hinblaettern, um mir dann sagen zu muessen, dass meine festplatte ausgetauscht werden muss, um mir dann vollends den gnadenstoss zu geben und mir mitzuteilen, dass keine daten mehr lesbar waeren... und ja danke, dafuer, dass ich jetzt eine neue festplatte habe und eine kleine suesse box, in der nun alle meine daten irgendwie oder gar nicht mehr gespeichert sind (wo ich nicht mal weiss, wem ich das jetzt in die hand druecke, um meine daten zu sichern oder wenigstens ersteinmal zu finden), bezahle ich doch gerne noch einmal $170... Aber moment, darin sind natuerlich noch nicht die kosten enthalten, wenn ich meinen bildschirm repariert bekommen will. langsam ueberlege ich mir wirklich, ob die hier ueberhaupt wissen, was sie tun... wenigstens bekomme ich meinen laeppi dann am montag wieder und muss nicht solange warten, wie wir es hier im buero getan hatten, als uns die computer abgeschmiert waren und wir fuer fast einen monat nicht richtig arbeiten konnten... und der spruch: in der ruhe liegt die kraft, hat bei mir nur auch schon laengst meine nerven ueberstrapaziert. aber vielleicht bekomme ich ja auch anstatt eines laptops eine waschmaschiene zurueck... ?? ich lass mich ueberraschen...

6/28/2008

und warum nicht gleich auch noch eine Hochzeit...



Durch die Arbeit hatte ich vor zwei Wochen das Vergnügen an der Projektreise nach Pittsburgh, Cleveland und Cincinnati teilzunehmen. Schon die Abfahrt mit dem gemieteten Auto erwies sich als sehr aufregend. Das Auto, welches wir gemietet hatten, gab es auf einmal nicht mehr. Zuerst sah es so aus, als müssten wir die Projektreise abbrechen, boten uns dann aber doch noch ein anderes Auto an, was aussah wie das, was Batman benutzte... Cool... Ja ich weiss, so materialistisch!!
Der Chevi war Gold und mit Florida Kennzeichen, also mehr auffallen konnten wir nun wirklich nicht :-)
Die Fahrt nach Pittsburgh ging durch weiter Landschaften, etliche Tunnel, mit wieder einmal typisch amerikanischem Hinweisen, wie z.b., dass man doch bitte die Sonnenbrille abnehmen solle, bevor man in den Tunnel fährt... Ja, huch, warum is denn auf einmal alles plötzlich so dunkel...
Die Landschaft änderte sich schlagartig, viel mehr Rapsfelder waren zu sehen, der Häuserstil änderte sich und alles wurde viel grüner... Auch die Religion trat nunmehr verstärkt in den Vordergrund, sei es durch Schilder, die einem die Sünde auf dem Highway entgegenhielten...
Neben Projektbesuchen und erkunden der jeweiligen Städte, welche in ihrer Stadtstruktur nicht unterschiedlicher sein konnten (Pittsburgh mitten im grünen und an Hängen gelegen, Cleveland, eine tote Arbeiterstadt mit grossen Strassen und viel Armut und Cincinnati mit Grillen, die uns in Massen an die Windschutzscheibe flogen und Distanzen, die man immer über den Highway zurücklegte, um von der Arbeit nach Hause zu kommen), durften wir noch einer jüdischen Hochzeit von einem unserer Projektpartner bewohnen. Und ich war mal wieder überrascht, dass ich immer noch in mein Kleid passte... :-)

Fragen, die die Welt bewegen...

Warum hängen hier eigentlich immer Schuhe über den Elektizitätsleitungen??
Diese Frage hatte ich mir schon immer gestellt und nicht öffentlich geäußert. Als dann Robbie auszog, um Amerika zu verlassen und einen anderen Teil der Welt kennenzulernen, wollten wir das letzte, was er noch zu vergeben hatte, nicht einfach dem Müll überlassen, sondern nahmen die Schuhe und warfen sie nach 3 Anläufen über die Leitung. Unser Gejauchze machte Mike auf uns aufmerksam, der lustig empört meinte, dass er 1. gerade vor 2 Tagen, die anderen Schuhe, die über den Leitungen hingen, in abenteuerlicher Aktion abgeschnitten hatte und nun wir neue Schuhe darüberwarfen. Zum 2. meinte er, dass wir nunmehr jeden Tag Drogenabhängige vor unserer Haustür hätten. So ganz verstand ich nicht, was er meinte, worauf er mir eine von mindestens 10 Geschichten erzählte, warum Schuhe über den Elektorleitungen hingen.
Seiner Meinung nach gibt es für jede Farbe eine Bedeutung. So würden zum Beispiel weisse Schuhe bedeuten, dass hier Heroin verkauft werden würde. Die Käufer müssten also nur zum besagten Ort kommen und würden dort ihren Stoff erhalten. Nun fing ich an, mir Gedanken darüber zu machen, was die Farbe der Schuhe bedeutete, dich ich über die Leitung geworfen hatte und hoffe bis heute, dass die Geschichte nur irgendwas ausgedachtes ist und nicht eines Tages Männer vor der Tür stehen, weil sie denken, wir hätten hier ein Bordell :-)

verloren und wiedergefunden in new jersey...



MEHR FOTOS - SIEHE UNTEN :-)

... was soll ich sagen. Der Sommer ist hier eingezogen, die schwüle Luft hängt wie Dunst über der Stadt, und auch der Verstand ist träge und lässt sich zu nichts hinreissen... ich sitze gerade auf unserer Terasse, endlich wieder ein bisschen frischer Wind, auch wenn dieser meinem schwitzen nicht unbedingt Einhalt gebieten kann.
Da ich im dritten Stock unseres Hauses mein Zimmer bezogen habe, habe ich das Vergnügen, die Sonne und die schwüle Hitze so richtig abzubekommen. Die ersten meiner Freunde haben ihre coolen Klimaanlagen schon in ihre Fenster "eingebaut", während ich mich, da ich diese Highttech nicht besitze, abwechseln mit dem Ventilator aus dem Gästezimmer und meinem eigenen herumschlage, um herauszubekommen, wie ich am besten die Nacht überleben kann.
Die meisten Häuser, meist Apartments besitzen eingebaute Klimaanlagen. Die, die keine besitzen, kaufen sich eine zentnerschwere mikrowelle (so sieht die klimaanlage jedenfalls aus) für 160 Dollar und klemmen sie sich dann ins Fenster. Und dabei geht mir dann mal wieder ein Licht auf und mir wird endlich auch der Sinn der Fenster klar, über deren Bauart ich mich immer gewundert hatte... So nimmt man dieses hammerschwere Teil, in der Hoffnung, es nicht auf den Fuss fallen zu lassen und klemmt es zwischen Innen-und Aussenfenster, auch hier wieder in der Hoffnung, dass es richtig sitzen mag und nicht kopfüber aus dem Fenster auf die Strasse fällt.
Bisher halte ich mich noch wacker mit meinen Ventilatoren, seh mich aber in den nächsten Monaten schon bei Leuten mit Klimaanlage eingenistet. :-)

Was ist in den letzten Wochen eigentlich passiert?
Um den Memorial bin ich mit Freunden auf eine Camping Tour mit den Fahrrädern nach New Jersey gefahren. Es war ein tolles Gefühl mal wieder so richtig in die Pedale zu treten und auf Strassen zu fahren, bei denen man nicht die ganze Zeit die Augen auf dem Boden haben muss, um den Schlaglöchern auszuweichen.
So sind wir also mit 8 Leuten mit Fahrrädern gestartet, haben einmal Berlin passiert (ja, in der Nähe von Philadelphia gibt es eine Stadt die Berlin heisst) und sind dann nach 6 Stunden radeln, vorbei an wunderschönen Seen und atemberaubender, weiter Landschaft mit riesigen Farmen (ich glaube, ich war eh die einzige, die staunend den Kopf wie eine Rundumleuchte hin und her bewegte) und einigen Verfahraktionen bei Mick's Kanu shop angekommen. Uns Städtern musste dann erst einmal erklärt werden, wie wir zu unserem Campingplatz kommen würden, der zur einfachen Kategorie von Plumsklo und Pumpe gehörte.
Eigentlich hatten wir vor am nächsten Tag weiter ans Meer zu fahren, entschieden uns dennoch für Kanu fahren. Also ab zu Mick's und Boote ausgeliehen. Wir wollten natürlich das Wetter und die Zeit nutzen und entschieden uns für die lange Route, welche 4 Stunden dauern sollte. Es hiess, von einem See in den anderen und dazwischen durch Flüsse. Ha, dachten wir, nichts leichter als das.
Die ersten Hindernisse traten schon in dem See auf, in dem wir starteten, da wir den Zugang zu dem Fluss nicht fanden. Sie hatten zwar von einem Damm überqueren gesprochen, es kam uns dennoch komisch vor, dass wir hierzu unsere Boote aus dem Wasser haben mussten, um in den Fluss zu kommen. Aber gesagtes ist gesagtes und so schleppten wir nun die Boote über den Damm in den Fluss.
Dann endlich hiess es paddeln. Am Anfang hatte ich mich noch gewundert, warum die Boote aus Blech waren, was mir aber schnell einleuchtete, da sich das paddeln mehr wir rafting anfühlte, denn hindernisse wie umgefallende Bäume, Büsche und Grass machten die Fahrt mehr als beschwerlich und verlangten der Crew viel ab. Ich sass in einem Boot mir drei Leuten, was die Koordination des Bootes noch erschwert, besonders wenn alle drei eigentlich gar keine Ahnung haben, was sie eigentlich machen sollten. So dauerte es dann auch nicht lange, dass unserer Boot das erste Mal kenterte und wir unsere Paddel, Handtücher, Schwimmwesten und Schuhe zusammenhalten mussten.
Die Landschaft war atemberaubend und wechselte ihre Flora je tiefer wir in den Fluss vordrungen. Zu unserem Leidwesen wurden auch die Abzweigungen immer mehr und irgendwann wussten wir nicht mehr, ob wir nicht vielleicht doch einen falschen Weg eingeschlagen hatten. Wir hatten keine Uhr, kein Handy dabei und konnten nur ungefähr abschätzen, wie spät es denn eigentlich schon war, denn wir hatten das Gefühl eigentlich schon längst in dem anderen See sei zu müssen. Uns blieb aber nichts anderes übrig als weiterzupaddeln. Bis dahin hatten wir dann auch schon die anderen beide Boote verloren, mit denen wir anfangs noch unterwegs gewesen waren.
Irgendwann kam uns dann eines der anderen Boote entgegen und fragte, ob wir auch der Meinung wären, dass wir uns verfahren hätten. Naja, bis dato hatten wir uns so ernsthaft noch keine Gedanken gemacht. Jetzt wurde es als ernst... wir wussten nicht, wo wir waren, wir hatten alle kein handy und waren uns auf einmal nicht mehr sicher, ob wir überhaupt die Route über den Damm hätten nehmen dürfen.
Nach Gruppenbeschluss und der Tatsache, dass es auch langsam dunkel wurde, haben wir beschlossen, wieder stromaufwärts zu paddeln und irgendwie zu versuchen, wieder in den See zu kommen, von dem wir gestartet waren. Ha leichter gesagt als getan... denn erstens war die Strömung so immens, dass wir immer wieder ans Ufer gedrückt wurden, was dem Vordermann Blessuren in Gesicht und Armen einbrachte, da dieser immer wieder Bekanntschaft mit den Bäumen dadurch machen durfte. So kam es dann auch zu unser zweiten Kenteraktion, bei der wir dann Schuhe und Handtücher verloren, weil wir wenigstens die ausgeliehen Schwimmwesten und Paddel sichern mussten.
Und es wurde später und dunkler und wir waren uns irgendwann nicht mehr sicher ob wir es überhaupt noch in den See schaffen würden. So entschieden wir uns, nachdem wir eine Anlegestelle gesehen hatten, die aussah wie ein Toilettenhaus, dass wir nunmehr ins Land reinlaufen würden. Die Boote wurden also aus dem Wasser gezogen, liessen Schwimmwesten und Paddel im Boot und hofften, dass es die richtige Entscheidung wäre und wir irgendwo auf einen Strasse treffen würde. Nach meinem deutschen Verständnis war ich mir sicher, dass egal wo Elektizitätsmasten sind, dies in die Stadt führen würden. Hmm, aber nicht hier, sodass ich mich mir meinen Weisheiten zurückhalten musste. Wir hofften also alle, dass der Lärm, den wir in der Ferne hörten, von einer Strasse kommen würde, auf die wir hoffentlich nach kurzer Strecke treffen würden. Hinzu kam, dass wir uns auf Provatgelände befanden und nicht wussten, ob nicht noch irgendwo Hunde herumlaufen würden. Es war also alles sehr aufregend und so marschierten 3 Leute frierend (natürlich die, die ihr Boot zum kentern bekommen hatten :-)) und zwei ohne Schuhe durch die Landschaft. Glücklicherweise erreichten wir dann einen Zaun, über den wir rüberklettern konnten und der uns dann eine Strasse eröffnetet. Naja, im normalen Leben würden wir sagen, ja, eine Strasse ist eine Strasse... Das aber eine Strasse eine solche Bedeutung erlangen kann, hätte ich mir nicht einmal in meinen künsten Träumen ausgemalt :-). So hüpften und schrien wir ersteinmal eine Weile herum und sangen Lieder. Da wir aber immer noch nicht wussten, wo wir uns eigentlich befanden, wussten wir auch nicht so recht in welche Richtung wir laufen sollten. So entschieden wir uns für loslaufen egal wohin in der Hoffnung, irgendwann auch ein Auto zu Gesicht zu bekommen.
In dem ersten Auto, welches stoppte, sass eine Frau, die verängstigt 5 wild schreienden und halb Nackten sah. Da sie selbst keinen Empfang mit ihrem Handy hatte, wollte sie auch keinen von uns mitnehmen und versprach im nächsten Dorf Hilfe zu holen. Na super, da hält dann mal ein Auto, was locker alle 5 von uns fassen würde und dann fährt die auch noch weg. Wir hatten wenig Hoffnung, dass sie wirklich Hilfe holen würde. Doch wir hatten Glück und schon kamen Minuten später Pickup trucks, die wir anhielten und die uns mit in die nächste Stadt nahmen. So sassen wir dann bei 80 Sachen hinten auf dem Auto und hielten uns aneinander fest. Und über uns der Sternenhimmel... Und siehe da, sie konnten uns sogar vor dem Bootshaus absetzen. Dort angekommen, suchte man uns natürlich schon und wollte wissen, was zur Hölle wir auf dem Wasser getrieben hätten. Nach unser Aussage, dass wir uns verfahren hätten, ernteten wir nur Kopfschütteln mit der Bemerkung, dass egal, welche Route wir genommen hätten, alle irgendwann in den anderen See geführt hätten. Na toll, und das erzählt man uns dann am Ende?
Auf jeden Fall hatte ich mein Adventure und die Stadt eine Beschäftigung für die Nacht. Wir hatten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was durch eine Freundin von Shelly Wochen später bestätigt wurde, die nämlich genau an der gleiche Stelle Kanu fahren ging und Mick's fragen sollte, ob er sich noch an die 8 Leute aus Philadelphia erinnern konnte... For sure, und wie er konnte :-)

5/11/2008

Ich bin dann ma wieder wech :-)




Zweieinhalb Wochen gingen wie im Fluge vorbei, und so sitze ich morgen schon wieder im Flieger nach Philly. Es waren intensive Wochen, die ich aus vollem Herzen genossen habe. Da ich selbst keine reiner Urlaubsmensch bin, war ich mit der Kombination „erst arbeiten, dann ausspannen“ sehr zufrieden. Das 50 jährige ASF-Jubiläum war für unsere USA Fraktion ein voller Erfolg, da wir den 40 Amerikanern, die wir mit rübergebracht hatten, endlich einmal die Organisation ASF als „Gesamtpaket“ vor- und darstellen konnten. So gehen wir nun gestärkt in die USA zurück und versuchen die Eindrücke mit unserer Arbeit zu verknüpfen. Wie muss noch besprochen werden, aber der Weg ist sicher geebnet.

Meine zweite arbeitsfreie Woche war einfach der Hammer. Ich habe so viele von euch sehen können, alles war wie immer, als wär ich nie weg gewesen. Ich habe es so genossen, das Wetter hat sein bestes dazugegeben und Berlin war Berlin mit all seiner Schönheit und Vielfältigkeit. Ich habe es zwar tatsächlich fertig gebracht, als waschechte Berlinerin mich dreimal zu verfahren, kann das aber sehr gut auf meine Müdigkeit beziehen, denn viel Schlaf habe ich in dieser Woche nicht gefunden. :-)
Ich nehme somit ein Stück Berlin und euch im Herzen mit zurück.
Leider konnte ich nicht alle von euch sehen, was mir sehr leid tut, leider aber aufgrund der begrenzten Zeit nicht möglich war. Aber wozu hat man denn die ganzen Austauschmedien, wenn man nicht darüber verbunden bleibt. :-)

Ich werde weiter aus Philly berichten, denn vieles steht für die nächsten Wochen und Monate wieder an.
Haltet euch wacker, auf die Liebe, das Leben und auf uns!!

@ ASF-Mädels: Ich danke für den tollen Abend!! Es war einfach super schön mit euch!!
P.S.: Gruppenfoto geht an Johannes :-)
@ Andrea: Wir sind und bleiben auf immer und ewig!!

3/23/2008

und nun immer näher an die 30 :-)


... die ersten sonnenstrahlen und der frühling beginnt... nach kuchen und kaffee im park am freitag (SIEHE FOTOS UNTEN) die ultimative party über den dächern new yorks... vollgefressen und wieder ein jahr älter... schaun wir, was das neue lebensjahr so bringen wird. :-)

3/18/2008

jaaaaa, freeze c-team hat die meisterschaft gewonnen...


teamspirit - wir haben am abend unser letztes spiel gewonnen und parallel siegte das c-team 10 km von uns entfernt... nee, wat das scheene...
@foto, nach dem sieg :-)... nielle steht nicht mehr im tor :-)

3/13/2008

und dann waren se ab...


nachher/vorher :-)

projekt frisör in angriff genommen und mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen... die haare sind ab und ich fühl mich derzeit noch wie ein junge... lassen wir mal zwei wochen ins land gehen...

ich gebe auf...

nachdem ich nun speichen etc. fürs fahrrad gekauft hatte, wollte ich mich nun zum zigsten mal an die reparatur machen und musste wieder mal feststellen, dass natürlich die reparatur an der denkbar falschensten und schwersten stelle angesetzt werden muss... ausser schmierigen händen und ner gelangweilten penny (da ich donnerstag ja immer mein lunch ausliefern, nehme ich meist shelly ihren hund mit auf einen spaziergang), bekam ich wieder mal nichts zustande und werde mein baby morgen zum onkel doktor bringen...

craft projekt...



vorher/nachher nachdem die blöden chipmunks (also ich nenn sie so, weil ich den richtigen namen immer noch nicht richtig ausprechen kann...) die schokolade runtergefressen haben...

und endlich mal wieder rein ins amerikanische leben... gestern hatte mich susanna zu einer ihrer kolleginnen mitgenommen. bis 10 min vor abfahrt hatte ich nicht gewusst, was mich eigentlich erwartet... so teilte mir susanna dann mit, ich müsse mir irgendwas mitnehmen, woran ich vor ort arbeiten wolle.... handwerk ich... ?? und das in 10 min... so habe ich dann versucht herauszufinden, womit ich mich denn 3 Stunden lang bespassen könne... stricken und häckeln fiel aus... da hatte ich zu schulzeiten schon mehr oder weniger was mit der häkelliese zusammengebastelt... nähen... hmmm, keine ahnung... so kam ich dann auf die idee, was kreatives zu machen, nahm mir unsere alte schokolade, die bei unserem letzten hausmeeting zwar ausgemistet wurde, dennoch der gleichheit alles wg-mitbewohner wegen, noch von allen zum wegschmeissen abgesegnet werden sollte, von dem das endresultat war, dass sie immer noch im haus war... also eine gute möglichkeit mal wieder zu recyclen (wenn auch nicht mit plastik)... schnell also noch kleber, papier etc. zusammengepackt und ab ging die post. derzeit haben wir ja ein auto, was unseren fahrtweg natürlich extrem erleichterte, da wir, wie sollte es auch anders sein, in die suburbs mussten... so machten wir zwei frauen uns also auf den weg mit ner wegbeschreibung und dem hoffen (das war susannas zweiter besuch) sich an bestimmte abfahrten zu erinnern und ohne umwege dorthin zu finden...
für mich war es das erste mal in diese richtung von philly zu fahren, vorbei an riesigen strassen, langgezogenen einkaufszentren und einfach nur soooooo viel freiraum...
angekommen, fühlte ich mich sofort wie in einer welt aus "desperate housewives"..., die küche wurde bewundert, neuigkeiten ausgetauscht und dann sass man bei häppchen im wohnzimmer, nähte, häkelte und unterhielt sich über schuhe... ich könnte schwören, dass ich sogar alle anwesenden charakteren der serie hätte zuordnen können.... mit "nice to meet u" und wiedersehens angeboten verliessen wir dann den kleinen schnuckligen ort, um uns gegebenermassen mit starbucks und einer tanke den weg erinnern liessen... autofahrten können schon sehr lustig sein. so hatten wir viel zeit und uns über alles mögliche auszutauschen, lebensansichten zu diskutieren und den armen mike zu bedauern :-), der zu hause bleiben musste. mike hatte von uns striktes ausgehverbot erteilt bekommen, da es ihm immer noch nicht besser ging, er sich aber weigerte ein wenig ruhe walten zu lassen. so erwischten wir ihn bei ankunft, wie er schon wieder über einem kreuzworträtsel hing und immer wieder sachen faselte "oh he is a genuis", womit er den erfinder dieses kreuzworträtsels meinte, der scheinbar in der anordnung der fragen/antworten eine message hinterlassen hatte... wir dachten schon, jetzt hat er echt ne schraube locker...
mein artprojekt der schokolade hatte ich natürlich mitgenommen, durfte es aber wegen unser hausbewohner "mäuse" nicht im haus lassen... so liess ich alles auf der veranda... resultat siehe foto!!

auch penny hat keinen plan wie jetzt die speichen in das rad gehören :-)

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watching penny

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3/10/2008

Senfeier, Fahrradunfälle und andere Katastrophen...



hammer wochen liegen hinter mir, geprägt durch viel arbeit und damit verbundenes rumreisen und nebenbei noch ice hockey spielen :-). aber ersteinmal vorweg. wir haben letztes wochenende gewonnen :-) juchuuuuu 5:1 der endstand. es war unser letztes gemeinsames spiel. na, da musste es ja knallen. vielleicht hat es ja auch daran gelegen, dass ich unseren kampfslogan one, two, three freeze diesmal in deutsch schreien durfte... wow, ich war bewegt :-) man beachte das foto... ich 79, shelly 21... haha, fehlt nur noch die drei und mein geburtstag is perfekt :-)
und endlich habe ich auch ein paar erkennbare fotos. meine freundin lori, deren sohn ich seit neusten betreue (SIEHE FOTOS UNTEN... AHHHH DER KLEINE IS SOOOO SÜSSSSSS), hat sowohl die fotos als auch ein video gedreht... haha, ich dreh mich im kreis...

video (2x): http://www.vimeo.com/album/8968
mehr fotos unter: http://www.flickr.com/photos/avocado8/tags/philadelphiafreeze/

naja, es lief die letzten wochen nicht alles so ganz rosig. unsere wg schien fahrradunfälle magisch anzuziehn. zuerst traf es mich. nachdem ich ja schon mein rennrad zu bruch gefahren habe oder besser gesagt, die strasse sein bestes dazu beigetragen hatte, traf es nun auch das rad, was ich von jess für den winter bekommen hatte. ich war mir so sicher, dass die autofahrer hinter mir, mich auch im blick haben. wenn man jedoch telefoniert, verliert man hier wohl auch jegliches denken... ich werde euch jetzt die details ersparen, ich denke das foto spricht mehr als tausend worte...
ein paar tage später traf es dann meinen mitbewohner mike. irgendwann gegen 10 uhr abends bekam ich einen anruf, ob ich ihn von unserem fitnesstudio abholen könne. gut, dass ich vorher schon mal in shelly auto (automatik) geübt hatte (ja, ich weiss, viel muss man da nicht lernen)... jedenfalls hab ich mich dann also ins auto gesetzt und bin zur unfallstelle gefahren. da stand mike im strömenden regen, um ihn herum 4 polizeiwagen aufgebaut, die schön fett in ihren autos sassen und sich scheinbar stundenlang über den werdegang des unfalls austauschten. mike war total unter schock und erzählte mir, dass er ersteinmal geschlagene 40 min auf die polizei warten musste... auf den ersten blick schien es, dass mehr sein fahrrad als er was abbekommen hatte (wir haben jetzt twin fahrräder mit geschredderten rückrädern)... die nächsten tage sollten dann jedoch zeigen, dass er trotz helm ganz schön was abbekommen hatte. er kann sich bis heute nicht richtig konzentrieren und vergisst einiges und hat überall blaue flecken. komisch, dass es uns beide in kurzen abständen hintereinander getroffen hatte.

mein lunch-club works well. habe letzte woche mal ein experiment gewagt. für elke von asf, die zwecks seminar in die usa kam, habe ich dann senfeier gemacht. wir hatten auch deutschen besuch, da bot sich diese spezialität besonders an. an dem tag war ich auch wieder dran, mein lunch auszutragen. ich dachte, warum nicht gleich verbinden und die amis mal mit senfeiern überraschen :-) naja, hätt wohl vorher noch irgendwo raufschreiben sollen, was sie da vor sich sahen... die nettesten anworten waren: hmmm, very interesting and heavy... so, jetzt bin ich in der bewertungsskala wahrscheinlich wieder ganz unten :-) und gehe zurück zu brokoli und nudeln.

3/01/2008

und wieder daneben...


... ich glaube ich habe kein glück mit käsekuchen (plural)... wieder der totale tiefgang, weil ich aber auch hüttenkäse (ihhh gitt) verwenden musste. nun denn, der zweite versuch gelang nach lauter frustration dann doch... haha... apfelkuchen mit pudding... und schöner geht ein icehockey kuchen doch nich oder :-)

2/23/2008

ja, mein erstes torrrrrrrrr....




erstes drittel... raus aus der defence und rein ins tor... das war leider auch das einzige tor, was wir geschossen haben. der anderen mannschaft war der goalie ausgefallen und wurde durch einen jungen aus der mannschaft, die vor uns gespielt hatte, ersetzt. naja, der hatte so gut gehalten, dass nur ich es irgendwie geschafft habe, den puck reinzuhaun :-)

hier ein paar impressions (SIEHE UNTEN)... naja, die qualitität is nicht die beste, weil wir ja so rasen :-)

2/15/2008

Chicago grüsst....


oh mein gott, es ist sooooo kalt hier.

hmmm, jetzt muss ich schon schreiben... war hier... hatte ein paar schöne tage in chicago. wir hatten einen erfolgreichen filmabend im rahmen des german jewish dialogue programs mit super diskussion über die rolle von heutigen deutschen freiwilligen in den usa. auch habe ich die tage dann mit matthias einige projektbesuche machen dürfen und endlich einmal die leute kennengelernt mit denen ich des öfteren mal telefoniert habe... interessante projekte mit interessanten geschichten.... es ist schön die begeisterung der projektpartner über unsere freiwilligen in den gesichtern sehen zu dürfen... mein lieblingskommentar war: werden die freiwilligen direkt auf unsere arbeit ausgesucht... wir können nie klagen und bekommen immer so tolle neue freiwillige...
das wochenende hab ich dann noch in chicago verbracht und mich total dem schnee und der kälte hingegeben... ja, mein erster richtiger stadtwinter nach fast 5 jahren... und ich habe einen schneeengel gemacht :-)
chicago ist wunderschön... der lake michigan erscheint einem wie ein meer und so schön blau... die atmosphäre der stadt zieht einen total in den bann und lässt einen mit den u-bahnen, die überirdisch durch die stadt fahren, zurückversetzen in die zeit von al capone...
anbei ein paar eindrücke, die ich in der schnelle eingefangen habe :-) (SIEHE UNTEN)

2/09/2008

gepflegte amerikanische conversation...

wie redet man mit amerikanern? wie vermeidet man missverständnisse? muss man sie vermeiden, oder geben sie nicht anlass zu einem weiterem gespräch, das hier meist in gepflegten zügen in einem small talk endet?
meine erfahrungen, die ich hier z.b. im austausch mit shelly oder david sammel, zeigen mir, dass "conversation" gepflegt werden muss und man darauf achtgeben sollte, was und wie man was sagt... ich weiss, dass ich mit shelly die möglichkeit habe, offen über meine direkten fragen und manchmal zu forschen sätze zu reden... andere dennoch lächeln dich meist nur an, und wenn nicht hinten ran von mir ein satz wie: oh yes u know I'm a foreigner folgt, kann ich oftmals auch einen weiteren kontakt vergessen... so folge ich den worten: you may not feel comfortable using these conversational strategies, but need to understand them...

dafür ein paar beispiele:
Praise or compliments are given often. it is the way people make small talk and a friendly atmosphere. it doesn't mean the person wants something from you.
People give positive feedback routinely, often using superlatives. "great job!" "that was really nice of you."

hierbei fühle ich mich manchmal ein bisschen verarscht... besonders, wenn man eine sache gemacht hat, die in unseren augen "mal einfach kein ding war"... dann muss ich mich immer mal umdrehen und schaun, ob die person wirklich mit mir redet...

"how are you?" "we should get together sometimes." these are some phrases which americans use to be pleasant but often may not be meant literally. if the person has a specific interest, they will follow up with more specifics.
the correct answer to "how are you?" is "FINE".

mit der begrüssung bin ich immer noch am hadern, da einige amerikaner es wirklich fertigbringen, dir dabei nicht einmal in die augen zu schaun. ich bin ja nun ein mensch, der nicht nur überall FINE, FINE, FINE schreit... so habe ich mir dann angewöhnt (um mein bedürfnis, wirklich zu sagen wie es mir geht, zu kompensieren) meinen antwortenkatalog durch wörter wie: "good thanks, what a wonderful day." "fantastic!", "I feel good" etc. zu erweitern...

in most languages, the longer the sentences, the more polite it is...
1. butter!
2. butter, please.
3. pass the butter please
4. could you pass the butter?
5. would you mind passing the butter?
6. would it be too much trouble to pass the butter? I'd appreciate it...

ich denke, bis 4. würde ich ja noch mitgehen. danach, mein gott, nimm doch diese blöde butter... mein gott, ja es gibt fragen, die ich vielleicht so stellen würde (würde ich von dem kreis abhängig machen, in dem ich mich bewege)... aber so ein drama schon bei der butter? da bin ich ja schon längst verhungert und die conversation am tisch kommt gar nicht zustande, weil ich immerzu nach irgendwelchen sachen polite fragen muss...

germans tend to stay exactly with the spoken word. in the us, you have to "read between the line". thus "maybe" mean "absolutely no way", depending on the context and the situation.
the words MUST and SHOULD have much stronger, more negative meaning than the german "müssen" und "sollen".

ha, und hier mache ich mir dann immer ein scherz daraus, indem ich meine mädels bei einem maybe direkt konfrontiere und sage: "o.k. this is a no... thanks and goodby :-)"

criticizing someone's opinion or information is often interpreted as a personal attack. ideas are not seperated from the person who proposes them.
criticism is usually given in a "sandwich". first, say something positive, praising. then give criticism.

na, dass hab ich doch gleich mal bei meinem lunch-club angewendet... oh, es war wirklich sehr lecker, aber würde es dir was ausmachen, beim nächsten mal die zwiebel rauszulassen... aber ansonsten war es wirklich gut :-)

und somit bin ich jetzt für die amerikanische gesellschaft gewapnet und kann wie seinerseits schon kurt krömer durch die strassen springen und "fietta, fietta, fietta" rufen :-)

Zeige diese "bibel der weissheiten" mal einem amerikaner... (hab ich getan) der lacht sich schlappt...

2/08/2008

hausgast übergangsweise...


seit nunmehr 2 wochen hält uns hier ein vierbeiner auf trab... suhna heisst die liebe, hat kein benehmen und schläft mit vorliebe in meinem bett... naja, mir scheint es generell, dass man hier die hunde nicht erzieht... die haben nicht mal richtig sozialen kontakt untereinander... suhna jedenfalls führt mich zwar nicht gassi, spielt dennoch staubsauger auf der strasse, sodass es mir schon peinlich ist, wenn die leute schaun und wahrscheinlich denken, dass der arme hund nichts zu essen bekommen würde. auch kratzt sie gerne an der tür, jault ne runde, um reinzukommen und erfreut dennoch immer wieder unser herz von tag zu tag :-)

2/07/2008

neues hobby... lunchen


wow, was man nicht alles machen kann... so bin ich jetzt also seit einer woche in einem lunch-club... wir sind fünf leute, die in näherer umgebung leben. die idee ist, dass jeder 5 mal in der woche etwas zum lunchen hat. das heisst, dass jeder einmal die woche für die anderen kocht und den abend vorher das essen vor die tür der anderen stellt. so bin ich heute also als letzte im bunde meine rute abgelaufen und habe meine kartoffel-kohl-lauch-möhren-auberginen suppe (hihi) bei allen vorbeigebraucht... meine kartoffeln sind aus besten anbau, wie man auf dem foto erkennen kann und mit liebe einzeln in pflege gesetzt worden... die vorstellung, dass eine frau mit so ner tackermaschiene vor nem korb kartoffeln steht und jede einzelne kartoffeln betackert, war dieses foto wert... so warte ich nun auf mein feedback, welches wir gegebenenfalls über mail austauschen können.
hach shelly hat schon tolle ideen (naja, ich weiss, dass sie die selbst von jemand anderem geklaut hat, aber psst). und so komme ich in den genuss, die amerikanische küche auszuprobieren, natürlich alles rein vegetarisch und organic :-) mal sehen, was se zu meinen kochkünsten sagen, weil ich ja sehr scharf koche... vielleicht werde ich ja auch nach einer woche schon wieder rausgeschmissen :-)

2/02/2008

endlich... + german identity?

back to be 16...


wenn ich mich an meine „wilde“ jugendphase erinnere, dann fallen mir meist meine knaack aufenthalte ein, wo wir immer versuchten, uns irgendwie durchzuschmuggeln, was mir meist leicht fiel, da ich aufgrund meiner grösse immer älter geschätzt wurde... seitdem war ich dem adrenalinkick nicht mehr erlegen, erwartungsvoll in einer schlange zu stehen und nicht zu wissen, was der abend bringt...

ich könnte jetzt eigentlich auch schon einen projektbericht schreiben, welcher wahrscheinlich gar nicht von denen der freiwilligen zu unterscheiden wäre. da ich in die usa unter dem freiwilligenstatus einreist bin, dachte ich, dass ich zumindest vom alter her den bonus hätte, das nachtleben hier frönen zu dürfen... tja, gestern wurde meine heile welt abrupt zerstört... aber vielleicht von beginn an... der beginn einer weird(en) nacht...

um meine eishockey karriere zu fördern, nehme ich, wenn ich zeit habe, jedes spiel mit, um mir ein tricks für die eigene praxis anzueignen. der/die beste buddy (ähhh, gibt es da eigentlich eine weiblich bezeichnung) ist shelly. nachdem wir einen interessanten „schlagabtausch“ bezüglich amerikanischer conversation hatten, darf ich mich nur glücklich schätzen, mit ihr abzuhängen.... :-) so komme ich nicht drumrum, mein vokabular mit dem der strasse zu erweitern... holy shit, cool (ein wort, was shelly zu allen möglichen gegebenheiten gebraucht) und dude sind wörter, die ich nun im täglichen sprachgebrauch ganz ungezwungen verwenden darf... unsere erste begegnung und das folgende abhängen war geprägt durch "what? what? sure, no your..." missverständnisse, da sie so mit der sprache schnoddert, sodass ich am anfang nichts verstanden habe… auch jetzt noch muss ich mir z.b. von matthias meine text message übersetzten lassen, weil meine übersetzung dessen, was da steht, einen komplett anderen sinn ergeben würde... nun, ich schweife ab...

gestern gab es ein ice hockey spiel des princeton frauenteam, wo wir mal eben so (1 std. fahrtzeit) hingefahren sind. So fuhr jenn (ne freundin von shelly) mit ihrem fetten van/jeep vor. hierzu muss man sagen, dass shelly am abend vorher bei einem dinner bei uns zuhause, mitbekommen hatte, wie ich mich über die frauen aufgeregt hatte, die hier nicht fahren können, aber nen fettes auto haben müssen... das hatte sie natürlich prompt im auto ansprechen wollen (danke der amerikanischen direktheit, wenn sie denn mal da ist) und ich sah mich schon auf der strasse hitchhike(n)...

hammergeiles spiel der frauen... und man bekommt lust, noch mehr zu tranieren und sie dann alle wegzuhaun... J

nach dem spiel hatte ich eine kleine einführung in "how to play football" bekommen. die tiefgarage bot sich dafür nicht unbedingt an, wegen der zu niedrigen decken. jenn tat jedoch ihr bestes der „german“ football beizubringen... naja, für mich sah das alles eher wie tanzen aus, aber ich habe scheinbar das spiel dann doch noch nicht richtig verstanden... keine ahnung, was die komischen nähte an der „gurke“ zu bedeuten haben und wie ich den ball werfen muss, damit er sich während des fluges dreht...

nebenbei habe ich deutschkurs gegeben... momentan besteht das erlernen mehr in sätzen wie: „weeste, wo das klo is?“ so, wie die sich totlachen können, wie ich sachen ausspreche (buddy wird bei mir zu body, was bei shelly auf stirnerunzeln stösst, weil sie sich wundert, was ich von ihrem „körper“ will ), könnt ich mich beeiern, wenn sie versuchen deutsch zu sprechen und mehr oder weniger die betonung auf den hinteren teil des wortes legen...

nachdem wir dann alle drei mal auf dem boden gelegen hatten und leicht insured waren (ich hab die s... „gurke“ voll auf die nase bekommen) haben wir uns auf den weg zurück nach philly nach fishtown gemacht. fishtown gehört neben northern liberties zu den hippen gegenden, wo immer mehr studenten und möchtegern coolis hinziehen... hier gibt es aber die beste alternative musikszene und coole clubs, wenn man denn reinkommen würde...

und genau das ist passiert. es reicht hier in der regel, wenn ich meinen studentenausweis vorzeige. der türsteher wollte dies nicht akzeptieren und meinte, den könnt ja jeder faken. der versuch dann mit shellys i.d. reinzukommen, verstimmte den darauf noch mehr. nicht mal die kopie meines ausweises hat der annehmen wollen... ich habe mich extrem aufgeregt und gesagt, ich werde ja wohl nicht mein original visa durch die gegend schleppen... naja, das ende der geschichte könnt ihr euch ja vorstellen... ich habe natürlich den kürzeren gezogen... also, war die erste party im eimer... sind dann zu ner anderen kneipe, um tickets für ein konzert heute zu holen... die amis sind es gewöhnt, ihre i.d. am mann/frau zu haben... ich hatte natürlich in der ganzen vorherigen aufregung vergessen, denn auch hier mitzunehmen... diesmal war es eine frau, die mich am eingang abfing... shelly und jenn waren zu schnell durch, als dass sie mitbekamen, dass ich am eingang festgehalten wurde. o.k., ich dachte, warteste mal, die holen ja nur schnell die tickets und kommen dann wieder... als denen das aber scheinbar nicht auffiel, dass ich nicht da war und ich keine handy dabei hatte, um shelly mal schnell anzurufen, wollte ich nen typen bitten, zu ihnen zu gehen, um denen zu sagen, dass ich zwecks i.d. nicht durchgelassen werde. ohh, da hatte ich aber was gemacht... die frau vom eingang schrie mich an, ich solle vorne bleiben oder am besten rausgehen, denn sie würde stress bekommen und ohne i.d . kein einlass... auch meine erklärungen wollte sie nicht hören, bis ich meinte, dann soll sie gefälligst mal zu den beiden gehen und bescheid geben. als ich dann nach all dem trouble endlich meinen i.d. hatte, hab ich echt gedacht, ich spinne... anstatt hier auf mein alter zu schaun, worum es hier ja mehrheitlich geht, ging es der wirklich nur um mein foto... halllloooooo

damit hatte ich für den abend meinen adrenalinschub ausgereizt. nachdem wir dann das pub verlassen hatten, war unsere letzte station irgendne party in south philly. die leute waren total durchgeknallt und hüpften durch das haus... man hatte jeden moment das gefühl, dass der boden gleich zusammenkrachen würde, was mich nicht gewundert hätte, wenn ich mir nur die wackelnden rohre im keller anschauen musste. die leute aus southphilly sind noch einmal ein ganz anderer verschnitt als in westphilly, wo ich ja lebe... wo meine gegend mehr alternativ, punkig definiert ist, wo auf dem farm market eingekauft wird und „lpg’s“ und die registrierung neuer mitglieder das leben definieren, is southphilly mehr friedrichshain... naja, damit mein ich aber nur die leute, nicht die gegend... da gibt es keinerlei vergleiche, die ich anbringen könnte... philly muss man gesehen haben, um sagen zu können, was die unterschiede in den nachbarschaften ausmacht...

die krönung des abend war die erkenntnis, das jenn und ich uns eigentlich schon kennen. Ich hatte ihr im november ice hockey skates abgekauft... so klein ist die welt und philly erst recht...


1/19/2008

schmerzen...

... ich krieche gerade auf fleisch... wieder eine niederlage und ich bin so alle... ich habe das gefühl, mein körper ist um jahre gealtert...
wir waren das erste viertel so gut... hatten auf 2:2 aufgeholt, und dann war irgendwie der wurm drin. da brachte es auch nicht viel, dass meine wg die ganze zeit "schneller, schneller Katrin" schrie, was nach einer weile auch unser Coach annahm... naja, ich glaube ich bin noch zu sehr auf offence eingestellt, anstatt mich mehr auf die defence zu konzentrieren... und "schnallen" tue ich das spiel ja eigentlich immer noch nicht so richtig... immer, wenn ich denke, ich habe es verstanden, gibt es wieder anschiss vom coach...
trotzdem machen die spiele einen heidenspass und auch das practice ist immer sehr lustig... ich merke, wie ich viel von der amerikanischen lebensart profitiere und annehme, auf der anderen seite, sie aber durch deutsche wörter, oder einfach die ausseinandersetzung mit mir, ein bisschen was von der deutschen kultur mitbekommen... das macht alles noch viel interessanter.
und nun hoffe ich, dass ich dann zum nächsten spiel endlich mit stolz meine "79" mit meinem namen tragen darf. ich bin gespannt, ob ich dann mit geschwollener brust das spiel ein bisschen reissen kann, mehr die zähne zusammenbeisse und mal jetzt richtig ice hockey spielen werde...
wir werden sehen, was die "alte lady" noch zu bieten hat... :-)

1/18/2008

meine erste vernissage - all about food




was soll ich sagen, herzlich, lecker, eklig und einfach nur spannend, wie food in kunst umgesetzt werden kann... und der, der verschlingt noch dazu...



"yummy: a celebration of craving, compulsion and culture," curated by Jennie Thwing. Housed in Nexus gallery, the exhibit features 38 national artists, displaying sculpture, video, prints, paintings. All feature food or food topics in some way, food labels, issues surrounding food, games surrounding food, pictures of food, etc. "